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  • Event date 15.06.2020
  • Event time 12:30-14:00

Könnte die Covid19-Pandemie neue Richtlinien für den Kreativ- und Kultursektor (CCS) und bessere Bedingungen für freiberufliche Künstler und andere kreative unabhängige Arbeitnehmer in Europa einleiten?

Der Ausbruch von COVID-19 hat auf die prekären Arbeitsbedingungen vieler im CCS beschäftigter Kulturschaffender und Künstler aufmerksam gemacht. Freiberufliche und kurzfristige Verträge für Mitarbeiter machen etwa 70% der CCS-Belegschaft aus. Die Pandemiesituation hat den Schleier über das Fehlen angemessener Vorschriften und Sozialpolitiken zum Schutz kurzfristiger Arbeitnehmer und Freiberufler zurückgezogen, da Fachkräfte in der gesamten EU sowohl ihr Einkommen als auch ihre Beschäftigung verlieren. Der Kultur- und Kreativsektor ist jetzt von massiver Arbeitslosigkeit und Einnahmeverlusten bedroht. Es wurde ausführlich argumentiert, dass die nationalen Hilfsprogramme und Maßnahmen zum Schutz des Kultur- und Kreativsektors weit hinter den einzelnen Arbeitnehmern und Künstlern zurückbleiben, die sie am dringendsten benötigen.
Künstler und Experten aus Schweden, der Ukraine, Schottland, Irland und Litauen wurden eingeladen, um die nationale Kulturpolitik in jedem Nationalstaat zu diskutieren. Kulturschaffende, professionelle Künstler und politische Entscheidungsträger werden ihre Ansichten zur aktuellen Situation teilen. Haben Kultur- und Kreativarbeiter in der gesamten EU die gleichen Rechte oder den gleichen Zugang zum Sozialschutz? Wie unterscheiden sich die Stundensätze und Monatslöhne für CCS-Mitarbeiter von Land zu Land? Wie können interkulturelle, grenzüberschreitende Projekte sicherstellen, dass beauftragte Künstler für ihre Arbeit eine angemessene Bezahlung erhalten? Wie können wir zusammenarbeiten, um die europäische Solidarität und Gleichstellung von Freiberuflern und kurzfristigen Vertragsbediensteten im Kultur- und Kreativsektor zu fördern?
Vielleicht bietet die Europäische Säule sozialer Rechte (EPSR) die Möglichkeit, die Lücken zu schließen, die die nationale Politik Europas hinterlassen hat? Mit dem EPSR soll sichergestellt werden, dass alle Bürger in den EU-Mitgliedstaaten gleichen Zugang zum Arbeitsmarkt, Chancengleichheit, faire Arbeitsbedingungen, notwendigen sozialen Schutz und Inklusion haben. Die Europäische Säule der sozialen Rechte basiert auf 20 Grundprinzipien, die vom Europäischen Parlament, dem Europarat, proklamiert wurden. und die Europäische Kommission im November 2017. Mit der Säule soll sichergestellt werden, dass der europäische Arbeitsmarkt auf gemeinsamen Werten wie Gerechtigkeit, Fairness und Sicherheit beruht. Während europäische Institutionen zum Aufbau solider Rahmenbedingungen beitragen können, liegt die Umsetzung der Europäischen Säule sozialer Rechte in einer gemeinsamen Verantwortung. Es ist Sache jedes Mitgliedstaats, die von der Säule entwickelten Grundsätze zu befolgen und die erforderlichen Rechtsvorschriften zu schaffen, um deren Umsetzung sicherzustellen.