Der Nordische Klang lädt herzlich zu der Lesung „Streifzüge durch die Kulturgeschichte Finnlands im ‘goldenen Zeitalter’“ mit Prof. em. Dr. Bernd Wegner (Hamburg) ein. Die Veranstaltung wird von Prof. em. Dr. Manfred Menger moderiert.
Wie war es möglich, dass sich eines der rückständigsten Länder Europas noch vor dem Ersten Weltkrieg binnen zweier Generationen zur modernsten parlamentarischen Demokratie des Kontinents entwickelte? Bernd Wegners Antwort ist klar: Durch Bildung! Der Beweis, den Bernd Wegner in seinem Buch „Ottos Spur“ für diese Behauptung antritt, ist nicht nur interessant, sondern ebenso originell wie überzeugend: Er zeichnet anhand privater Überlieferungen das Leben eines weitgehend unbekannten finnischen Journalisten, Schriftstellers und Politikers im ausgehenden 19. Jahrhundert nach und entwirft dabei das Porträt einer Gesellschaft, die auf dem Wege ist, sich von schwedischer und russischer Vorherrschaft zu befreien und eine eigenständige Nation zu werden.
Bernd Wegner, ein Kind des Ruhrgebiets, Jahrgang 1949, studierte an den Universitäten Tübingen, Wien und Hamburg Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft, beendete seine Studien 1980 mit der Promotion. Danach war er 15 Jahre am Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Freiburg tätig, war Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität und unmittelbar nach der Wende Gastdozent an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald. Nach seiner Habilitation (1995) durch den Fachbereich Geschichtswissenschaft der Universität Hamburg wurde Bernd Wegner zum Professor für Neuere Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte Westeuropas an der heutigen Helmut-Schmidt-Unversität Hamburg berufen. Seinem allgemein anerkannten Standardwerk zur Geschichte der Waffen-SS folgten zahlreiche weitere Publikationen, vorwiegend zur Weltkriegsgeschichte, zur Geschichte Finnlands und – zuletzt – zur Stadt Paris unter deutscher Besatzung.