Andrea Ullius vom Blog Schwedenhappen kommt aus der Schweiz und schreibt hier auf Skaninavienlive über seinen Midsommar in Schweden.
Midsommar in Schweden – Mehr Emotionen geht nicht
Schon einige Male durfte ich diese unglaublich tolle Feier in Schweden miterleben. Midsommar ist eine Mischung aus ungezügelter Freude, aber auch einer gewissen Melancholie. Freude, weil endlich der längste Tag im Jahr ist und der Sommer einzieht. Wehmut kommt auf, wenn die Schweden daran denkt, dass die Tage nun wieder kürzer werden. Die langen Winternächte machen vielen Schweden halt keine Freude.
Meine erste Begegnung mit Midsommar hatte ich vor ein paar Jahren in Braås (Småland). Der Majstång wurde bei einem Freilichtmuseum aufgestellt und die ganze Bevölkerung erfreute sich am schönen Wetter, den traditionellen Liedern und Tänzen. Jung und Alt sassen zusammen, nippten an einem Bierchen (Alt) oder einer Limo (Jung) und schnabulierten eine Fralla. Die Opas strahten mit den Enkelchen um die Wette, und die Omas beobachten stolz das Treiben. Als „Fremder“ hatte ich mich etwas abseits auf einer Decke niedergelassen und war sichtlich angetan von dieser wunderbaren Stimmung. Es ist schwer zu beschreiben, welche Gefühle so ein Fest auslöst. Ich bin aber sehr dankbar, dass ich das erleben durfte.
Bereits einen Tag später konnte ich der nächsten Midsommar-Feier beiwohnen. Dieses Mal auf einem Campingplatz am See Åsnen. Die Festivitäten hier wurden speziell für die Gäste inszeniert. Das war nicht ganz so beschaulich, wie in Braås, aber nicht minder liebevoll. Die Gäste, vorwiegend aus Deutschland, der Schweiz und Holland, waren bei den ganzen Vorbereitungen mit vollem Eifer mit dabei. Speziell leidenschaftlich wurde dann um den Majstång getanzt. Der eigentliche Höhepunkt war das schwedische Midsommarbuffet mit all den traditonellen Köstlichkeiten, die man an diesem Tag einfach auf dem Teller haben muss. Dazu ein Schnäpschen, und der Tag war mehr als erfolgreich.
Eine ganz andere Geschichte war der Midsommarafton in Lappland. Ich trieb mich auf dem Vildmarksvägen rum und bekam den Tipp, dass in Fatmomakke jedes Jahre eine schöne Feier abgehalten würde. Ich fuhr dahin und bereute es nicht. Fatmomakke ist ein wichtiger Ort für die Sami. Hier steht eine ihrer Kirchen und entsprechend gibt es viel Koten zu sehen. Die Menschen versammelten sich um den Hauptplatz und schauten gespannt dem Treiben zu. Die Feier selber wurde von Sami zusammen mit der Heilsarmee organisiert und abgehalten. Das war wieder ein sehr spezielles Erlebnis.
Wenn du nun mehr über Midsommar wissen willst, dann lies doch den tollen Artikel „Midsommar und das Leben ist gut“ auf meiner Webseite.
Ich wünsche euch allen einen tollen Midsommar!