Christine Birkel schreibt in ihrem Blog Finnweh über ihre Sehnsucht nach Finnland. Von ihr haben wir auch gelernt, dass Mittsommer hier eher als Juhannus Fest gefeiert wird.
Fragt man die Finnen, dann ist Juhannus – also Mittsommer – das wichtigste Fest im Kalenderjahr, neben Weihnachten, versteht sich. Ja, das ist es auf den Fall!
An den unendlich langen Sommertagen ist man voller Energie, man hat Lust draußen zu sein, das Leben zu genießen. Und gleichzeitig markiert es den Scheitel des Sommers, denn ab jetzt kommt der Winter, die Kälte und die Dunkelheit wieder jeden Tag ein bisschen näher.
Besonders in diesem Jahr erinnere ich mich gerne an diesen so magischen Momente zur Sommersonnenwende. Der Geist von Juhannus legt sich an den Tagen Ende Juni über das Land. Vor einigen Jahren begegnete er mir in Helsinki. Die Hauptstadt war gespenstisch leer und doch von einer friedvollen Magie umgeben, die selbst ganze Schiffe verschwinden ließ und den Weihnachtsmann zum Würstchen grillen verleitete. Ein anderes Mal, erlebte ich Sommerferien meiner Kindheit am Badestrand von Oulu, gar nicht so weit vom Polarkreis entfernt, aufs Neue.
Als die Ostsee mit ihren sanften Wellen meine Füße am Sandstrand von Nallikari umspielt, schweifen meine Gedanken zurück zu den Ereignissen ein paar Tage zuvor in Lappland. In einem verwunschenen Wald trafen wir auf allerlei eigenartigem Gebilde, Skulpturen, Figuren bis die Mitternachtssonne mit dem Popo den Horizont streifte und einen Mitternachtsregenbogen an den Himmel malte.
Wie im Sonnenrausch jagten wir der Sonne hinterher und trafen doch nur auf ein müdes Rentier.
Klingt alles ganz schön phantastisch, was? Es ist aber wahr. Hoffentlich findet mich dieser besondere Geist von Juhannus auch hier im „Süden“ wieder, wenn ich an meinem Feuerchen sitze, einen Lonkero schlürfe und von langen finnischen Nächten schwärme mit einer Grillwurst in der Hand und Vorfreude auf neue Abenteuer aus dem Norden. Ein Grund mehr, weiterhin auf Finnweh.de meine Finnlandliebe zu teilen. Das ist besonders in diesen Tagen und Zeiten so wichtig für mich – mehr denn je!